Wasserhärte messen: So ermitteln Sie Ihren Härtegrad richtig
Wasserhärte messen ist der erste Schritt zu weichem Wasser. Erfahren Sie, welche Messmethoden es gibt, wie Sie Ihre lokale Wasserhärte herausfinden und was die Werte bedeuten.

Warum die Wasserhärte entscheidend ist
Sie haben vermutlich schon Kalkflecken auf Ihren Armaturen bemerkt, einen verkalkten Wasserkocher entkalkt oder gestaunt, wie schnell sich Ablagerungen in der Dusche bilden. All das sind sichtbare Zeichen von hartem Wasser. Doch wie hart ist Ihr Wasser wirklich, und ab wann sollten Sie handeln?
Die Wasserhärte zu messen ist der erste und wichtigste Schritt, wenn Sie über eine Wasserenthärtungsanlage nachdenken. Ohne genaue Kenntnis Ihrer lokalen Wasserhärte können Sie weder die richtige Anlage auswählen noch beurteilen, ob sich eine Investition überhaupt lohnt.
Dieser Ratgeber erklärt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Wasserhärte messen, welche Methoden es gibt und was die ermittelten Werte für Sie und Ihren Haushalt bedeuten. Am Ende wissen Sie genau, wie hart Ihr Wasser ist und ob Handlungsbedarf besteht.
Was ist Wasserhärte überhaupt?
Bevor wir zum Messen kommen, sollten Sie verstehen, was Wasserhärte eigentlich ist.
Die chemische Grundlage
Wasserhärte entsteht durch gelöste Mineralien im Wasser - hauptsächlich Calcium und Magnesium. Wenn Regenwasser durch kalkhaltige Gesteinsschichten sickert, nimmt es diese Mineralien auf. Je mehr Kalk im Boden, desto härter wird das Grundwasser.
Chemisch betrachtet:
- Calcium-Ionen (Ca²⁺) + Magnesium-Ionen (Mg²⁺) = Gesamthärte
- Diese Ionen bilden mit Seife und bei Erwärmung schwer lösliche Verbindungen
- Das Ergebnis: Kalkablagerungen und schlechte Reinigungswirkung
Maßeinheiten der Wasserhärte
In Deutschland und international werden verschiedene Einheiten verwendet:
Grad deutsche Härte (°dH):
- Die in Deutschland übliche Einheit
- 1 °dH entspricht 10 mg Calciumoxid (CaO) pro Liter
- Verbraucherfreundlich und anschaulich
Millimol pro Liter (mmol/l):
- Internationale SI-Einheit
- Wissenschaftlich präzise
- 1 mmol/l = 5,6 °dH
Parts per million (ppm):
- Vor allem in den USA gebräuchlich
- 1 ppm = 0,1 °dH
- 100 ppm = 10 °dH
Französische Härtegrade (°fH):
- In Frankreich und der Schweiz verbreitet
- 1 °fH = 0,56 °dH
Umrechnungstabelle:
| °dH | mmol/l | ppm | °fH |
|---|---|---|---|
| 5 | 0,89 | 50 | 8,9 |
| 10 | 1,78 | 100 | 17,8 |
| 15 | 2,68 | 150 | 26,8 |
| 20 | 3,57 | 200 | 35,7 |
| 25 | 4,46 | 250 | 44,6 |
Die deutschen Härtebereiche
Seit 2007 gilt in Deutschland eine vereinfachte Einteilung in drei Härtebereiche:
Härtebereich 1: Weich
- 0 bis 8,4 °dH (0 bis 1,5 mmol/l)
- Kaum Kalkprobleme
- Keine Wasserenthärtung nötig
Härtebereich 2: Mittel
- 8,4 bis 14 °dH (1,5 bis 2,5 mmol/l)
- Leichte bis mittlere Kalkablagerungen
- Wasserenthärtung kann sinnvoll sein
Härtebereich 3: Hart
- Über 14 °dH (über 2,5 mmol/l)
- Starke Kalkablagerungen
- Wasserenthärtung sehr empfehlenswert
Alte Einteilung (bis 2007): Früher gab es vier Bereiche mit anderen Grenzwerten. Falls Sie ältere Informationen finden, beachten Sie die geänderte Klassifizierung.
Wasserhärte bei Ihrem Wasserversorger erfragen
Die einfachste Methode, Ihre Wasserhärte zu erfahren, ist die direkte Anfrage beim örtlichen Wasserversorger.
So finden Sie Ihren Wasserversorger
Jahresabrechnung prüfen: Die meisten Wasserversorger drucken die Wasserhärte direkt auf die jährliche Wasserrechnung. Schauen Sie in den technischen Daten oder unter Wasserqualität nach.
Website des Versorgers: Geben Sie Ihre Postleitzahl ein:
- Viele Versorger bieten Online-Abfragen an
- Oft finden Sie detaillierte Wasseranalysen als PDF
- Teilweise nach Stadtteilen differenziert
Telefonische Auskunft: Rufen Sie die Service-Hotline Ihres Wasserversorgers an. Die Mitarbeiter geben Ihnen sofort Auskunft über:
- Durchschnittliche Jahreshärte
- Saisonale Schwankungen
- Härte in Ihrem konkreten Versorgungsgebiet
Online-Datenbanken: Mehrere Websites sammeln Wasserhärte-Daten:
- wasserhaerte.net
- wasserhaerte-verzeichnis.de
- Eingabe der Postleitzahl genügt
Vorteil dieser Methode:
- Kostenlos
- Offiziell und verlässlich
- Keine eigene Messung nötig
Nachteil:
- Werte sind Durchschnittswerte
- Schwankungen im Jahresverlauf möglich
- Hausinstallation kann Härte beeinflussen
Wasserhärte selbst messen: Methoden im Vergleich
Wenn Sie den exakten aktuellen Wert aus Ihrer Leitung messen möchten, stehen Ihnen verschiedene Testmethoden zur Verfügung.
Teststreifen: Schnell und einfach
Wie funktionieren Teststreifen?
Teststreifen sind mit chemischen Reagenzien beschichtet, die bei Kontakt mit Wasser ihre Farbe ändern. Die Farbintensität zeigt die Wasserhärte an.
Anwendung Schritt für Schritt:
- Lassen Sie Wasser 2 Minuten laufen (Standwasser vermeiden)
- Tauchen Sie den Teststreifen 1 Sekunde ins Wasser
- Schütteln Sie überschüssiges Wasser ab
- Warten Sie 60 Sekunden (Herstellerangaben beachten)
- Vergleichen Sie die Farbfelder mit der Skala auf der Verpackung
- Lesen Sie den Härtewert in °dH ab
Vorteile:
- Sehr einfach und schnell (2 Minuten)
- Günstig: 5 bis 15 Euro für 50 bis 100 Streifen
- Keine Vorbereitung nötig
- Auch für unterwegs geeignet
Nachteile:
- Ungenaue Messung (Abweichung 1 bis 3 °dH)
- Subjektive Farbbeurteilung
- Begrenzte Haltbarkeit nach Öffnung
- Nicht für präzise Anlageneinstellung geeignet
Empfehlung: Ideal für eine erste grobe Einschätzung oder zur regelmäßigen Kontrolle, wenn die exakte Härte bereits bekannt ist.
Tröpfchentest: Genau und zuverlässig
Wie funktioniert der Tröpfchentest?
Bei dieser Titrationsmethode geben Sie eine chemische Lösung tropfenweise zum Wasser, bis ein Farbumschlag erfolgt. Die Anzahl der Tropfen entspricht der Wasserhärte.
Anwendung Schritt für Schritt:
- Füllen Sie die mitgelieferte Messküvette bis zur Markierung mit Wasser
- Geben Sie tropfenweise die Testlösung hinzu
- Schwenken Sie nach jedem Tropfen die Küvette
- Zunächst ist das Wasser rot gefärbt
- Tropfen Sie weiter, bis die Farbe dauerhaft auf Grün umschlägt
- Zählen Sie die Tropfen: 1 Tropfen = 1 °dH
Vorteile:
- Sehr genau (Abweichung etwa 0,5 °dH)
- Objektives Messergebnis (Zählen statt Farbvergleich)
- Mehrfach verwendbar (50 bis 100 Tests pro Flasche)
- Preiswert: 10 bis 20 Euro
- Ideal für Anlageneinstellung
Nachteile:
- Etwas aufwendiger als Teststreifen (5 Minuten)
- Testlösung hat begrenzte Haltbarkeit (1 bis 2 Jahre)
- Chemikalienkontakt (ungefährlich, aber zu beachten)
Empfehlung: Die beste Methode für Hausbesitzer mit Wasserenthärtungsanlage oder vor dem Kauf einer Anlage.
Digitale Messgeräte: Technik für Profis
Wie funktionieren digitale Härtemessgeräte?
Diese Geräte messen die elektrische Leitfähigkeit des Wassers, die mit der Mineralienmenge korreliert. Moderne Geräte rechnen automatisch in °dH um.
Anwendung:
- Kalibrieren Sie das Gerät (bei Erstnutzung)
- Tauchen Sie die Messelektrode ins Wasser
- Warten Sie einige Sekunden
- Lesen Sie den Wert vom Display ab
Vorteile:
- Sofortergebnis (wenige Sekunden)
- Keine Verbrauchsmaterialien nötig
- Langfristig nutzbar
- Oft zusätzliche Messungen (pH-Wert, TDS, Temperatur)
- Objektiv und reproduzierbar
Nachteile:
- Hohe Anschaffungskosten: 30 bis 150 Euro
- Regelmäßige Kalibrierung erforderlich
- Elektroden können verschmutzen
- Misst Gesamtmineralien, nicht nur Härtebildner
Empfehlung: Sinnvoll für professionelle Anwender oder technisch interessierte Hausbesitzer, die mehrere Wasserparameter überwachen möchten.
Laboranalyse: Maximale Genauigkeit
Wann ist eine Laboranalyse sinnvoll?
Für besondere Anforderungen können Sie eine Wasserprobe im Labor analysieren lassen.
Ablauf:
- Laborkit online bestellen oder beim örtlichen Labor abholen
- Wasserprobe nach Anleitung entnehmen (meist 1 Liter)
- Probe einschicken oder abgeben
- Nach 7 bis 14 Tagen erhalten Sie ein detailliertes Ergebnis
Was wird analysiert:
- Gesamthärte und Karbonathärte
- Calcium- und Magnesiumgehalt
- pH-Wert
- Eisen, Mangan, Nitrat
- Bakteriologische Untersuchung (optional)
- Schwermetalle (optional)
Vorteile:
- Höchste Genauigkeit (Abweichung kleiner 0,1 °dH)
- Umfassende Wasseranalyse
- Professionelles Gutachten
- Rechtlich verwertbar
Nachteile:
- Teuer: 30 bis 80 Euro (Basisanalyse) oder mehr
- Zeitaufwändig (1 bis 2 Wochen)
- Für normale Härtemessung überdimensioniert
Empfehlung: Nur bei Verdacht auf Kontamination, bei Brunnen-/Eigenwasser oder wenn umfassende Wasserqualität dokumentiert werden soll.
So messen Sie richtig: Praktische Tipps
Egal welche Methode Sie wählen - diese Hinweise garantieren zuverlässige Ergebnisse:
Richtige Probenahme
Vor der Messung:
- Lassen Sie Wasser mindestens 2 Minuten laufen
- Verwenden Sie kaltes Wasser (Warmwasser kann andere Werte haben)
- Messen Sie direkt am Haupthahn (nicht nach Filtern oder Geräten)
- Reinigen Sie vorher den Hahn (keine Seifenreste)
Beste Tageszeit: Messen Sie morgens oder nach längerer Standzeit, um Schwankungen zu erkennen.
Mehrere Messpunkte: Testen Sie verschiedene Zapfstellen:
- Kaltwasserhahn in der Küche
- Badezimmer
- Keller (falls vorhanden)
So erkennen Sie, ob die Wasserhärte überall gleich ist oder ob Hausinstallationen Einfluss haben.
Häufigkeit der Messung
Ohne Wasserenthärtungsanlage:
- Einmal jährlich Kontrolle ausreichend
- Nach Mitteilung des Wasserversorgers über Änderungen
- Bei sichtbar veränderten Kalkablagerungen
Mit Wasserenthärtungsanlage:
- Alle 1 bis 3 Monate Ausgangshärte messen
- Regelmäßig enthärtetes Wasser testen (Zielwert 8 bis 9 °dH)
- Nach Regeneration oder Salzwechsel kontrollieren
Nach besonderen Ereignissen:
- Umzug in neues Haus oder neue Wohnung
- Nach Bauarbeiten an Wasserleitungen
- Bei Installationsänderungen
Messergebnisse dokumentieren
Führen Sie ein einfaches Messprotokoll:
Notieren Sie:
- Datum und Uhrzeit der Messung
- Messmethode
- Gemessener Wert in °dH
- Besonderheiten (z.B. nach Starkregen)
- Messpunkt im Haus
So erkennen Sie Trends und können Veränderungen nachvollziehen.
Wasserhärte in Deutschland: Regionale Unterschiede
Die Wasserhärte variiert in Deutschland erheblich - je nach Geologie und Grundwasservorkommen.
Regionen mit hartem Wasser (über 14 °dH)
Besonders hart:
- Schwäbische Alb und Umgebung (20 bis 30 °dH)
- Fränkische Alb (18 bis 26 °dH)
- Teile Bayerns (15 bis 25 °dH)
- Eifel und Kalkeifel (16 bis 24 °dH)
- Teile Thüringens (15 bis 22 °dH)
Ursache: Kalkgestein im Untergrund löst sich im Grundwasser.
Regionen mit weichem Wasser (unter 8 °dH)
Besonders weich:
- Harz und Vorharz (2 bis 6 °dH)
- Schwarzwald (3 bis 7 °dH)
- Bayerischer Wald (2 bis 5 °dH)
- Teile Norddeutschlands mit Oberflächenwasser (4 bis 8 °dH)
Ursache: Kristalline Gesteine (Granit, Gneis) geben kaum Mineralien ab.
Städte im Vergleich
| Stadt | Durchschnittliche Wasserhärte | Härtebereich |
|---|---|---|
| Stuttgart | 16-18 °dH | Hart |
| München | 14-16 °dH | Hart |
| Köln | 14-16 °dH | Hart |
| Frankfurt | 15-17 °dH | Hart |
| Berlin | 14-17 °dH | Hart |
| Hamburg | 8-13 °dH | Mittel |
| Düsseldorf | 11-14 °dH | Mittel |
| Leipzig | 10-15 °dH | Mittel bis hart |
| Hannover | 11-13 °dH | Mittel |
| Bremen | 7-12 °dH | Weich bis mittel |
Wichtig: Innerhalb einer Stadt können Stadtteile unterschiedliche Härten haben, abhängig vom Wasserwerk.
Warum schwankt die Wasserhärte?
Saisonale Schwankungen:
- Starkregen verdünnt das Grundwasser (Härte sinkt kurzzeitig)
- Trockenperioden konzentrieren Mineralien (Härte steigt)
- Unterschied meist 1 bis 3 °dH
Wechsel der Wasserquelle:
- Wasserversorger nutzen manchmal verschiedene Brunnen
- Bei Wartungsarbeiten werden andere Quellen angezapft
- Kann zu spürbaren Härteänderungen führen
Mischwasser:
- Viele Städte mischen Wasser verschiedener Herkunft
- Verhältnis kann sich ändern
- Führt zu moderaten Schwankungen
Was die Messergebnisse bedeuten
Sie haben Ihre Wasserhärte gemessen - aber was bedeutet der Wert für Sie konkret?
Weiches Wasser: 0 bis 8 °dH
Eigenschaften:
- Kaum Kalkablagerungen
- Seife schäumt sehr gut
- Geschmack: weich, manchmal etwas fade
Vorteile:
- Keine Wasserenthärtung nötig
- Geräte verkalken nicht
- Geringer Waschmittelverbrauch
Nachteile:
- Kann Korrosion in Leitungen fördern (bei sehr weichem Wasser unter 5 °dH)
- Mineralstoffgehalt niedrig
- Eventuell weniger Geschmack
Handlungsempfehlung: Keine Maßnahmen erforderlich. Genießen Sie Ihr weiches Wasser.
Mittelhartes Wasser: 8 bis 14 °dH
Eigenschaften:
- Leichte Kalkablagerungen möglich
- Gutes Gleichgewicht zwischen Mineralisierung und Kalkbildung
- Neutraler Geschmack
Vorteile:
- Meist kein dringender Handlungsbedarf
- Ausreichend Mineralien
- Moderate Verkalkung
Nachteile:
- Je nach Nähe zu 14 °dH bereits spürbare Kalkprobleme
- Wasserkocher und Kaffeemaschine verkalken langsam
- Erhöhter Waschmittelverbrauch im Vergleich zu weichem Wasser
Handlungsempfehlung:
- Unter 10 °dH: Keine Enthärtung nötig
- 10 bis 14 °dH: Wasserenthärtung optional, je nach persönlicher Empfindlichkeit und Budget
Hartes Wasser: Über 14 °dH
Eigenschaften:
- Deutliche Kalkablagerungen
- Seife schäumt schlecht
- Geschmack: mineralreich, manchmal leicht bitter
Vorteile:
- Hoher natürlicher Mineralstoffgehalt
- Das war es leider schon
Nachteile:
- Starke Verkalkung von Geräten (Wasserkocher, Kaffeemaschine, Waschmaschine)
- Kalkflecken auf Armaturen, Fliesen, Duschwänden
- Erhöhter Energieverbrauch (Kalk isoliert Heizstäbe)
- Deutlich mehr Waschmittel und Putzmittel nötig
- Raue Haut, stumpfes Haar
- Verkürzte Lebensdauer von Haushaltsgeräten
Handlungsempfehlung:
- Ab 14 °dH: Wasserenthärtungsanlage prüfen
- Ab 18 °dH: Wasserenthärtungsanlage dringend empfohlen
- Ab 21 °dH: Wasserenthärtungsanlage wirtschaftlich sehr sinnvoll
Kostenfaktor hartes Wasser:
Bei 20 °dH und einem 4-Personen-Haushalt:
- 50 bis 100 Euro mehr für Waschmittel pro Jahr
- 30 bis 60 Euro mehr für Putzmittel und Entkalker
- 80 bis 150 Euro höhere Energiekosten durch Kalkablagerungen
- Geräte-Ersatz 3 bis 5 Jahre früher nötig
Jährliche Mehrkosten: 200 bis 400 Euro
Eine Wasserenthärtungsanlage (1.500 bis 2.000 Euro) amortisiert sich bereits nach 5 bis 7 Jahren.
Nach der Messung: Nächste Schritte
Bei hartem Wasser: Optionen prüfen
Wasserenthärtungsanlage:
- Zentrale Lösung für das ganze Haus
- Investition: 1.000 bis 3.000 Euro
- Laufende Kosten: 80 bis 150 Euro pro Jahr
- Siehe unseren Ratgeber: Wasserenthärtungsanlage kaufen
Physikalische Kalkschutzgeräte:
- Keine echte Enthärtung, sondern Kalkstruktur-Veränderung
- Günstiger: 200 bis 800 Euro
- Umstritten in der Wirkung
Teilenthärtung:
- Nur für bestimmte Geräte (z.B. Kaffeemaschine)
- Tisch-Wasserfilter oder Untertisch-Geräte
- 30 bis 300 Euro
Anlage richtig einstellen
Wenn Sie bereits eine Wasserenthärtungsanlage haben, nutzen Sie den gemessenen Wert zur Einstellung:
Eingangswasserhärte programmieren:
- Geben Sie den gemessenen Wert in die Steuerung ein
- Die Anlage berechnet darauf basierend die Regenerationszyklen
Zielwasserhärte festlegen:
- Optimal: 8 bis 9 °dH
- Nicht zu weich einstellen (unter 5 °dH kann korrosiv wirken)
- Nach Einstellung kontrollieren und nachjustieren
Regelmäßig nachmessen:
- Alle 1 bis 3 Monate Kontrolle
- So stellen Sie sicher, dass die Anlage korrekt arbeitet
Häufige Messfehler vermeiden
Fehler 1: Standwasser messen
Problem: Wasser, das länger in der Leitung stand, kann andere Härte haben.
Lösung: Immer 2 Minuten Wasser laufen lassen vor der Messung.
Fehler 2: Warmwasser testen
Problem: Warmwasserbereiter können Kalk ausfällen, Warmwasser ist oft weicher.
Lösung: Ausschließlich kaltes Wasser messen.
Fehler 3: Nach Wasserfilter messen
Problem: Filter können Härte beeinflussen, Ergebnis entspricht nicht der Eingangshärte.
Lösung: Direkt am Haupthahn oder vor Filtern messen.
Fehler 4: Abgelaufene Teststreifen verwenden
Problem: Reagenzien verlieren mit der Zeit ihre Wirkung.
Lösung: Haltbarkeit prüfen, geöffnete Packungen innerhalb von 6 Monaten verbrauchen.
Fehler 5: Nur einmal messen
Problem: Schwankungen oder Messfehler werden nicht erkannt.
Lösung: Mindestens zweimal im Abstand von einigen Tagen messen und Mittelwert bilden.
Checkliste: Wasserhärte richtig messen
Nutzen Sie diese Checkliste für Ihre nächste Messung:
✅ Vorbereitung:
- Testmethode gewählt (Teststreifen, Tröpfchen, digital)
- Messgerät griffbereit und funktionsfähig
- Haltbarkeit der Reagenzien geprüft
✅ Probenahme:
- Kaltwasserhahn gewählt
- Wasser 2 Minuten laufen lassen
- Hahn vorher gereinigt
✅ Messung:
- Anleitung des Herstellers genau befolgt
- Wartezeit eingehalten
- Ergebnis notiert
✅ Dokumentation:
- Datum und Uhrzeit notiert
- Messwert in °dH festgehalten
- Messpunkt im Haus vermerkt
✅ Interpretation:
- Härtebereich ermittelt (weich, mittel, hart)
- Handlungsbedarf geprüft
- Gegebenenfalls Enthärtung in Erwägung gezogen
✅ Wiederholung:
- Messung nach einigen Tagen wiederholt
- Bei Abweichungen: Mittelwert bilden
Fazit: Messen lohnt sich
Die Wasserhärte zu kennen ist die Grundlage für viele Entscheidungen rund um Ihr Wasser: Brauchen Sie eine Wasserenthärtungsanlage? Wie sollte diese eingestellt werden? Warum verkalkt Ihre Kaffeemaschine so schnell?
Die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst:
- Einfachste Methode: Fragen Sie Ihren Wasserversorger (kostenlos und verlässlich)
- Genaueste Methode für zu Hause: Tröpfchentest (10 bis 20 Euro, sehr präzise)
- Schnellste Methode: Teststreifen (5 bis 15 Euro, ungefähr)
- Ab 14 °dH ist Wasser hart: Wasserenthärtung wird wirtschaftlich sinnvoll
- Regelmäßig nachmessen: Besonders mit Enthärtungsanlage alle 1 bis 3 Monate
Mit diesem Wissen können Sie Ihre Wasserhärte problemlos ermitteln und die richtigen Entscheidungen für Ihren Haushalt treffen. Ob Sie sich für eine Wasserenthärtungsanlage entscheiden oder nicht - zumindest wissen Sie jetzt genau, womit Sie es zu tun haben.
Unser Tipp: Investieren Sie 15 Euro in ein gutes Tröpfchentest-Set. So können Sie jederzeit unkompliziert Ihre Wasserhärte überprüfen und haben bei Bedarf verlässliche Werte für die Planung einer Wasserenthärtungsanlage.
Häufig gestellte Fragen
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